Architektur und Messe- / Eventprojekte sind Hochleistungsbaustellen. Enge Zeitpläne, viele beteiligte Gewerke, enorme technischen Dichte. Wer einmal erlebt hat, wie ein AV-Team nachts Kabel verlegt, nur um am nächsten Morgen festzustellen, dass das Elektrogewerk dieselbe Trasse für die Stromversorgung beansprucht, kennt das Kernproblem: Schnittstellen.
Nicht die Technik selbst ist die größte Herausforderung, sondern die Übergänge zwischen den Zuständigkeiten. Genau hier entscheidet sich, ob Projekte reibungslos laufen oder im Chaos versinken.
In der Praxis treten Schnittstellenprobleme in fast jedem Projekt auf. Beispiele:
Jede dieser Konflikte kostet Geld und Zeit, und fast immer hätte man sie durch integrierte Planung verhindern können.
Ungeklärte Schnittstellen führen zu drei Hauptproblemen:
Die zentrale Idee: Alle Gewerke werden frühzeitig und koordiniert in einem Gesamtplan geführt. Das bedeutet nicht, dass ein Planer alles alleine macht – aber er übernimmt die Rolle des Moderators, Koordinators und Konfliktlösers.
Methoden der integrierten Planung
Ein internationales Unternehmen plante einen 2.000 m² großen Messeauftritt mit mehreren interaktiven Installationen. Ursprünglich wurden die Gewerke separat geplant. Schon in der Entwurfsphase wurde klar: Die Konflikte häufen sich.
Daraufhin wurde eine integrierte Fachplanung eingeführt. Ergebnis:
Schnittstellen sind die Achillesferse jedes komplexen Projekts. Sie entstehen zwangsläufig, wenn mehrere Gewerke auf engem Raum zusammenarbeiten. Doch ob sie zum Risiko oder zur Chance werden, hängt von der Planung ab.
Integrierte Fachplanung ist dabei kein „Nice-to-have“, sondern die einzige Methode, die langfristig Kosten, Zeit und Qualität sichert. Wer sie ignoriert, bezahlt den Preis am Ende doppelt.