Fragt man Projektleiter in der Architektur und im Messe- / Eventbau nach den größten Stressfaktoren, hört man oft dieselben Antworten: enge Zeitpläne, viele Gewerke gleichzeitig auf der Fläche, und Sicherheitsauflagen, die „plötzlich“ in den Vordergrund treten. In diesem Zusammenhang fällt ein Begriff regelmäßig, meist mit einem genervten Unterton: SiGeKo, kurz für Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination.
Viele sehen darin eine lästige Pflicht, die nur zusätzliche Dokumentation bedeutet. In Wahrheit ist SiGeKo weit mehr: richtig eingesetzt ist sie ein Werkzeug für Effizienz, Sicherheit und Rechtssicherheit.
Die rechtliche Basis ist eindeutig. In Deutschland verpflichtet die Baustellenverordnung (BauStellV) Auftraggeber dazu, für jede Baustelle mit mehreren Gewerken einen Koordinator für Sicherheit und Gesundheitsschutz zu benennen. Ergänzt wird das durch Vorschriften der DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) sowie das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG).
Missachtung ist kein Kavaliersdelikt:
Warum scheitern Projekte trotzdem immer wieder an Sicherheitsthemen? Die häufigsten Ursachen sind banal:
Solche Fehler führen nicht nur zu Gefahren, sondern auch zu Verzögerungen, Baustopps und Mehrkosten.
Richtig umgesetzt entfaltet SiGeKo enormes Potenzial:
Kurz gesagt: Sicherheit ist Effizienz.
Ein entscheidender Vorteil entsteht, wenn die Rolle des SiGeKo von einem erfahrenen Fachplaner übernommen wird. Denn dieser kennt die technischen Gewerke, versteht deren Risiken und kann Konflikte realistisch einschätzen.
Beispiele:
Damit wird der SiGeKo vom „Papierfüller“ zum Moderator und Sicherheitsarchitekten des Projekts.
Praxisbeispiel: Reibungsloser Messeaufbau
Ein Automobilkonzern ließ einen mehrstöckigen Messestand bauen. Normalerweise kam es in der Aufbauphase zu massiven Konflikten zwischen Gewerken, Sicherheitsbedenken führten in der Vergangenheit sogar zu einem Baustopp.
Mit einer konsequent eingesetzten SiGeKo wurde diesmal anders gearbeitet: klare Unterweisungen, tägliche Sicherheitsrunden, sofortige Abstimmungen. Ergebnis: kein einziger Unfall, keine Verzögerung, pünktliche Eröffnung. Der Projektleiter sprach später von „der entspanntesten Messe seit Jahren“.
SiGeKo ist kein bürokratisches Hindernis, sondern ein strategisches Werkzeug. Richtig eingesetzt reduziert sie Risiken, beschleunigt Abläufe und schafft Rechtssicherheit.
Gerade in der Architektur und im Messe- / Eventbau mit seinen engen Zeitplänen gilt: Wer Sicherheit koordiniert, spart Zeit, Geld und Nerven. Und er sorgt dafür, dass das wichtigste Ziel erreicht wird: ein Projekt, das pünktlich, sicher und erfolgreich abgeschlossen wird.